Wie funtioniert Wasserstrahlschneiden?

Beim Wasserstrahlschneiden handelt es sich um ein abtragendes Trennverfahren. Wasser wird entweder rein oder mit abrasiven Zusatzstoffen versehen, unter hohem Druck von ca. 4000 bar auf das zu schneidende Material appliziert. Dadurch kommt es zu einem Materialabtrag entlang der Schnittkontur. Wasserstrahlschneiden kann sowohl bei der Bearbeitung dünner Bleche, als auch für sehr dicke Platten angewendet werden.

Wie sind Wasserstrahlschneidanlagen aufgebaut?

Wasserstrahlschneider sind den Laserschneidemaschinen und Plasmaschneidmaschinen sehr ähnlich. Das Schneiden erfolgt hier jedoch durch Wasser und eventuell hinzugefügte Zusatzstoffe.

In der Regel erfolgt das Wasserstrahlschneiden entlang einer flachen Kontur, wie einem Blech. Mit der neuesten Produkttechnologie kann dieser Schnitt auch dreidimensional erfolgen. 3D-Technologie wird beim Schneiden von Turbinenschaufeln, Lüfterrädern und verschiedenen Arten von dreidimensionalen Bauteilen eingesetzt.

Die Steuerung erfolgt wie bei modernen Plasma- und Laserschneidmaschinen computernumerisch (CNC Wasserstrahlschneiden).

Welche Arten von Wasserstrahlschneiden gibt es?

Man unterscheidet zwischen dem Reinwasserstrahlschneiden und abrasivem Wasserstrahlschneiden durch Zusatz von pulverförmigem Material.

Das Reinwasserstrahlschneiden wird vorwiegend für weiche Werkstoffe, wie Kunststofffolien oder Schaumstoffe angewendet und ist im Maschinen- und Anlagenbau nur wenig relevant. Durch die Zugabe von Abrasiven wird die Schneidfähigkeit des Wassers weiter erhöht, so dass sich das Wasserstrahlschneiden auch für harte Werkstoffe wie Stahl, Glas oder keramische Materialien einsetzen lässt.

Welche Vorteile bietet Wasserstrahlschneiden?

Der große Vorteil des Wasserstrahlschneidens ist der minimale Wärmeeintrag auf die Oberfläche des zu schneidenden Bauteils. Im Gegensatz zu thermischen Trennverfahren wird die umliegende Struktur des Bauteils nicht beschädigt.

Dadurch ist das Einsatzspektrum des Wasserstrahlschneidens vielseitiger und es können neben Metallen auch Glas, Fliesen, Keramik, Granit, Marmor, Holz, Kunststoff, Plexiglas oder Gummi damit geschnitten werden.

Ein weiterer großer Pluspunkt des Wasserstrahlschneidens ist das Schneiden von präzisen und sehr komplizierten Konturen, ohne dass eine Nachbearbeitung erforderlich ist. In den meisten Fällen können die Bauteile sofort weiterverarbeitet werden. Der Bearbeitungsschritt des Entgratens entfällt meist.

Wasserstrahlschneiden oder Laserschneiden?

Die oben beschriebenen Vorteile machen das Wasserstrahlschneiden vielseitiger als das Laserschneiden. Darüber hinaus können größere Schnitttiefen erreicht werden. Laserschneiden hat allerdings den Vorteil, dass es geringfügig präziser ist und dass es weniger Lärm verursacht.

Der größte Nachteil des Wasserstrahlschneidens gegenüber dem Laserschneiden sind allerdings eine signifikant geringere Schnittgeschwindigkeit und höhere Kosten.

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  • Andreas Janisch

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Zuletzt überarbeitet am 2. Dezember 2022 von Andreas Janisch